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Salzburger Kunstverein:
Vier neue Vorständinnen fördern die Kunst.
Eine Frauenriege übernimmt die Leitung des Salzburger Kunstvereins.
Von Hedwig Kainberger,
Salzburger Nachrichten vom 19. 11. 2020
Der Salzburger Kunstverein steckt in einer Zeitenwende: Mit Elfrid Wimmer-Repp tritt eine engagierte, verdienstvolle Präsidentin ab, zudem geben drei weitere ehrenamtliche Vorstandsmitglieder ihre Ämter ab: die Architektin Heide Mühlfellner, seit 2004 Vizepräsidentin, die Steuerberaterin Christl Urlasberger, seit 2004 Kassierin, und der frühere SN-Kulturchef Werner Thuswaldner.
Die Damenriege, die antritt, sodass der Vorstand wieder neun Mitglieder hat, ist derart versiert, dass man sich um die 176 Jahre alte Institution kaum Sorgen machen muss: Landeskonservatorin Eva Hody ist Vizepräsidentin. Die Juristin, Wirtschaftsprüferin und ehemalige Geschäftsführerin von Ernst & Young Salzburg, Anna Flotzinger, wird Kassierin. Die ehemalige ORF-Journalistin Renate Lachinger kümmert sich um Medienkontakte.
Gerda Ridler wird Präsidentin. Die Oberösterreicherin lebt seit 2013 in Salzburg. Bis 2018 pendelte bis zwischen Salzburg und Linz, wo sie Direktorin des Landesmuseums war. Nun ist sie selbstständige Kunsthistorikerin, Kuratorin und Gutachterin.
SN: Was lockt Sie zur Präsidentschaft? Was freut Sie an diesem Ehrenamt?
Gerda Ridler: Elfrid Wimmer-Repp hat mich eingeladen, ihre Nachfolge anzutreten. Ich freue mich sehr über diese Wertschätzung und habe dieses Ehrenamt gern angenommen. Ich hoffe, dass ich meine Expertise im Bereich der bildenden Kunst und meine Erfahrung als Museumsdirektorin und Kuratorin gut einbringen kann. Seit etwa 30 Jahren arbeite ich im Umfeld von Kunst und Kultur, und die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst ist mir seit jeher ein Anliegen. Neben meiner derzeitigen freiberuflichen Tätigkeit leiste ich gern mit einem Ehrenamt einen gesellschaftlichen Beitrag.
SN: Was in Ihrem Hauptberuf sind aktuelle Projekte?
Zuletzt habe ich einen Sammlungskatalog für das Museum „Kunst der Verlorenen Generation“ redaktionell betreut, und ich arbeite an einem neuen Buch über Privatsammlungen. Derzeit bereite ich mit der Künstlerin Inge Dick eine große Ausstellung vor, die im Mai 2021 in Ingolstadt startet und im Anschluss im Lentos in Linz und in Soest in Norddeutschland zu sehen sein wird. Weiters schreibe ich Beiträge für Zeitschriften und Kataloge, seit dem Vorjahr bin ich gerichtlich beeidete Sachverständige für zeitgenössische Kunst.
SN: Welche Beziehung hatten Sie bisher zum Kunstverein?
Als interessierte Besucherin. Ich wohne nicht weit entfernt und habe mir immer gern aktuelle Ausstellungen angeschaut oder das Café besucht. Im Café gibt es übrigens einen neuen Pächter, ich kann es jedem empfehlen.
SN: Was möchten Sie im Kunstverein tun oder ändern?
Ich möchte die erfolgreiche Arbeit von Elfrid Wimmer-Repp gern fortsetzen. Ich würde mich freuen, wenn es mir in Zusammenarbeit mit dem gesamten Vorstand gelänge, neue Impulse zu setzen und mehr Aufmerksamkeit für das Künstlerhaus zu schaffen. Viele Salzburger kennen dieses Haus mit seiner markanten Farbe, aber ich mutmaße, dass viele den Kunstverein nicht von innen kennen. Daran sollten wir arbeiten. Ich hoffe sehr, dass wir neue Mitglieder und Förderer gewinnen können. Und ich will mithelfen, Kooperationen mit anderen Kunstvereinen und Institutionen aufzutun.
SN: Warum sollte man Mitglied werden?
Weil man in eine kunstaffine Gemeinschaft aufgenommen wird und die zeitgenössische Kunst unterstützt. Anders als ein Museum ist der Kunstverein eine Produktionsstätte junger Kunst, hier lernt man die neuesten Entwicklungen kennen und kann leicht Kontakte zu Künstlern knüpfen.
SN: Sind Sie mit dem künstlerischen Leiter zufrieden?
Séamus Kealy leistet sehr gute Arbeit. Er hat neue Positionen nach Salzburg gebracht und es gelingt ihm gut, einen Spannungsbogen aus internationalen Positionen und dem lokalen Kunstgeschehen aufzubauen. Er ist das siebte Jahr im Haus, daher haben wir bald die Aufgabe, eine neue Leitung zu suchen.
SN: Nach Kardinal Schwarzenberg als Gründer gab es Präsidenten wie Ludwig Ritter von Köchel, Josef Mayburger, Ludwig Schmederer, Hans Widrich, Albin Rohrmoser oder Peter Krön. Wie reihen Sie sich in diese Honoratioren?
Bis zu Elfrid Wimmer-Repp hat es keine mehrjährigen Präsidentinnen gegeben. Diese Herrenriege spiegelt auch die Tatsache, dass Kunstvereine früher reine Männervereine waren. Mittlerweile sind in der Kunstszene viele Frauen Protagonistinnen, folglich ändert sich das in den Leitungsfunktionen.
Link: Salzburger Nachrichten
Link: Website Salzbuger Kunstverein
Gerda Ridler [ November 2020 ]